Der russisch-ukrainische Krieg beschäftigt und verunsichert die Bevölkerung. Dies zeigt der unerwartet grosse Besucheraufmarsch zur Informationsveranstaltung zum Ukraine-Krieg im Gemeindesaal in Bühler, welcher von der örtlichen SVP zusammen mit der Kantonalpartei organisiert wurde.
Als prominentester Redner trat Bundesrat Ueli Maurer auf und gab seine Einschätzung zum Krieg, dessen Verlauf und Auswirkungen für die Schweiz preis. Aus seiner Sicht handelt es sich beim derzeitigen Krieg nicht in erster Linie um eine Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine, sondern um einen Stellvertreterkrieg zwischen Westen gegen Osten.
Seine Worte waren alles andere als beruhigend: «Die Situation ist ausserordentlich kritisch. Auch für die Schweiz.» Ueli Maurer schliesst nicht aus, dass der Krieg weiter eskalieren könnte: «Ich glaube es nicht, kann aber einen Atomkrieg in Europa nicht ausschliessen.» Zudem korrigierte er die hierzulande gängige Wahrnehmung, dass alle Länder Sympathien gegenüber der Ukraine haben und gegen Russland seien. «Weltweit gibt es diesbezüglich kein einheitliches Bild», sagte Ueli Maurer, der am Vortag noch in Indien weilte.
Lehren aus dem Krieg
Die Schweiz kann gemäss Bundesrat Ueli Maurer bereits heute drei Lehren aus dem aktuellen Krieg ziehen. Solche, die eigentlich bereits bekannt waren: «Wir brauchen eine starke Armee, die für die Sicherheit der Leute in unserem Land sorgen kann. Die Energieversorgung muss künftig möglichst unabhängig vom Ausland sein und wir müssen generell die Eigenversorgung wieder stärken.
Die Abhängigkeit der Schweiz vom Ausland muss wieder kleiner werden.» Als Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen dürfte es zu weiteren Versorgungsengpässen kommen. Entsprechend droht eine Inflation, welche die Migrationsströme weiter fördern wird. «Die ganze Flüchtlings- und Asyldiskussion wird uns die nächsten Jahre meiner Einschätzung nach stark beschäftigen», sagt Ueli Maurer.