MSV Herisau: vielfältige Herausforderungen warten
Präsidentin Sonja Bernhardsgrütter-Danuser wünscht bei der Begrüssung einen unfallfreien Verlauf. "Ausser natürlich an den Posten", ergänzt sie lachend. Denn dort warten in der Nähe der Feuerstelle, beim Schwingplatz und am Bächlein im Wald Herausforderungen auf die Übungsteilnehmer: ein Knabe mit einer Vergiftung, nachdem er selbst gepflückte Beeren gegessen hat; eine Figurantin mit einer schlimmen Verletzung am Unterschenkel, hervorgerufen durch ein Beil; eine ins Wasser gestürzte Menschenpuppe ohne Bewusstsein, mit einer Schulterverletzung.
Auflockerung mit Schätzfragen
Jack Holderegger, Chef der Technischen Kommission und Leiter des Jugendclubs im Militär-Sanitätsverband Sektion Herisau, informiert an diesem Samstagmorgen Ende Juni über den Ablauf der Gemeinschaftsübung. Sechs Stationen hat er vorbereitet. An drei Posten sind praktische Arbeiten zu erledigen. An einem Ort müssen die Gruppen sieben Gegenstände ertasten; wie eine Ambu-Gesichtsmaske, eine Klebebandrolle, ein Blutdruckmessgerät. Und an zwei Posten gilt es Fragen zu beantworten – nicht nur zu Erste-Hilfe-Themen. "Als Auflockerung habe ich Schätzfragen eingebaut", erklärt Jack Holderegger. Da kommt auch ein ausgewachsener Schwertwal vor: Ist er so schwer wie 2500 Menschen, wie 20 Elefanten oder wie ein Kleinwagen?
Leben retten, Leben erhalten
Die Fragebogen geben Punkte, die Arbeitsposten nicht. Diese werden dafür sofort von den Postenchefs mit den Teilnehmenden besprochen. "Vergesst nicht, telefonisch euren genauen Standort zu melden. Denkt an die Möglichkeiten des GPS-Systems, nennt markante Punkte in der Umgebung oder auffällige Wegsteigungen für das Auffinden", hört die eine Gruppe. "Solch gute junge Leute brauchen wir", sagt Sonja Bernhardsgrütter-Danuser zu einem Primarschüler, nachdem er eine starke Blutung korrekt versorgt hat. "Wichtig war auch, dass ihr die Patientin nach allfälligen Medikamenten gefragt habt und sie betreut habt." Derweil steht Jack Holderegger barfuss neben der kleinen Brücke an der Rechbergstrasse. "Denkt daran: Die eigene Sicherheit geht vor. Und dann: Zuerst Leben retten und Leben erhalten; die Verletzung ist zweitrangig", ruft er einer Gruppe zu.
Grillieren und eine positive Bilanz
Abgedeckt von einer Wolldecke, wird in der Nähe der Feuerstelle ein Knabe im Gesicht und an der Hand mit Moulagen-Farben und Filmblut eingeschmiert. "Das wird die Sonderübung für jene, die den Postenlauf schon absolviert haben. Sie sind motiviert, noch eine Aufgabe zu lösen", sagt eine Leiterin. Rund 20 Personen sind im Einsatz. Weil es bei den Posten Punktegleichheit gibt, entscheidet schliesslich ein Spiel "Bechertransport mit den Luftballons" über die Rangierung. Mit 18 von 21 möglichen Punkten wird die Gruppe "Hau mi blau" als Sieger ausgerufen. Der zweite Platz geht an "Sanitöter" vor der Gruppe "Affenbande hoch 3". Der Technische Chef und die Präsidentin danken nach dem mittäglichen Grillieren im Wald allen Helfern und Teilnehmern.