Vor vielen Jahren wurde mir im «Rössli» in Engelburg der Tiroler Kaiserjäger Johann Konrad Stöckeler als «Original» geschildert: Er habe als Österreicher den Ersten Weltkrieg mitmachen müssen und sei in russische Gefangenschaft geraten. In der Ukraine habe er pflügen müssen und einen ganzen Tag für eine Furche gebraucht. Nach dem Krieg sei er auf einmal wieder in der Engelburg aufgetaucht.
Ich spürte dem Leben dieses Mannes nach und lernte den inzwischen verstorbenen Sohn Konrad des Tiroler Kaiserjägers und russischen Kriegsgefangenen Stöckeler kennen. Von ihm erfuhr ich über das Leben des alten Engelburgers Folgendes:
Johann Konrad Stöckeler wurde 1877 in Vorarlberg geboren und erlernte den Stickereimechaniker-Beruf. 1912 zog er mit seiner Frau und seinen Söhnen Theodor (geboren 1910) und Konrad (geboren 1907) nach Engelburg und übernahm ein kleines Bauerngewerbe im «Sitterhüsli».
Im Sommer 1914 brach der Weltkrieg aus. Als gebürtiger Österreicher entschloss sich Stöckeler mitzuhelfen, den Mord der Serben am österreichischen Thronfolger zu rächen.