Seit dem 1. August ist er im Amt, nun wurde er im Familiengottesdienst auf dem Herisauer Kreckelareal offiziell willkommen geheissen: Mit dem 46 Jahre alten Pater Kiran Gottipati geht in der katholischen Seelsorgeeinheit Appenzeller Hinterland eine neunmonatige Vakanz zu Ende, die durch den Wegzug von Pfarrer Reto Oberholzer entstanden war.
«Es ist kein Zufall, dass ich nun in Herisau bin. Viele Leute haben es sich gewünscht und dafür gebetet», meinte Pater Kiran am Sonntag und erinnerte daran, dass er 2018/19 in Herisau ein Praktikum absolviert habe. Zur Überraschung der Gottesdienstteilnehmenden hielt er eine Bofo-Flasche in die Höhe. «Ich habe sie mitgebracht, damit man sie nun wieder füllen kann», sagte er mit Blick auf Florian Erny und lachte. Erny ist Präsident des Pfarreirates und hat die Kleinbrauerei einst mit zwei Freunden gegründet. Zuvor hatte Kiran Gottipati jene Stola aus der Verpackung genommen, die er nach dem Praktikum in Herisau erhalten hatte, und legte sie sich um den Hals. Nun sei er richtig ausgerüstet, meinte er und strahlte.
Ernennungsurkunde vorgelesen
Pater Kiran stammt aus Indien, seit 2016 lebt er in der Schweiz. 2020 wurde er zum Priester geweiht. Als Mitglied der Pallottiner-Gemeinschaft war er fünf Jahre als Kaplan in Gossau tätig. Der Vorname des Paters bedeute «Sonnenstrahl», sagte Beatrix Baur-Fuchs, Mitglied des Seelsorgeteams. Sie führte durch den Gottesdienst. Iris Schmid Hochreutener, Co-Pfarreibeauftragte und Teamkoordinatorin, verlas die Ernennungsurkunde, die Bischof Beat Grögli unterzeichnet hatte. Im Namen des Pfarrei-Seelsorgeteams überreichte sie ein Geschenk. Auch von Pfarrerin Martina Tapernoux erhielt er ein Präsent: «Wir in der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde freuen uns und wünschen Pater Kiran ein gutes Einleben sowie Menschen, die ihn in der Arbeit unterstützen.» Pater Erich Schädler, Provinzialrat der Pallottiner, wirkte ebenfalls am Gottesdienst mit: «Wir sind in Gossau eine kleine Gemeinschaft, die jetzt aber immerhin bis an den Fuss des Säntis reicht: Tragt Pater Kiran Sorge!», meinte er. Cristina Miguel richtete als Personalverantwortliche des Kirchenverwaltungsrates einige Worte an den Pater und die Gemeinde.