Mit dem Herisauer Bloch unterwegs (mit Video)

Es war ein anstrengender Tag für die Männer der Bloch-Gesellschaft Herisau! Denn sie zogen den schweren Baumstamm mehr als 30 Kilometer – durch mehrere Dörfer des Appenzeller Hinterlands. Ausgesucht und gefällt wurde der Baum bereits Anfang Januar (zu unserem Bericht). Am Samstag vor dem Blochmontag haben die Männer dann schliesslich alles für den grossen Tag vorbereitet: Das Bärenkostüm wurde nochmals anprobiert, alles gut kontrolliert und natürlich wurde der Wagen sorgfältig geschmückt. Die Vorfreude auf den Blochmontag war bereits spürbar.
Herolde, Waldarbeiter, Musikanten – und ein schelmischer Bär
Der Bloch-Umzug besteht aus einer Zugmannschaft, die sich aus Männern in traditionellen Berufskleidern sowie aus Bauern und Sennen zusammensetzt. Auf dem Bloch sitzen der Fuhrmann, zwei Musikanten und ein Schmied, der fleissig seiner Arbeit nachgeht. Angeführt wird der Tross vom Vorreiter samt Herolden, alle hoch zu Ross. Der Förster, ebenfalls mit Pferd, bildet den Schluss des Bloch-Umzuges. Die Pajasse werden Kässelibueben genannt. Sie laufen den ganzen Umzug mit und scheuen auch keine Extraschritte, um einige Batzen für die Unkosten zu sammeln. Nicht zu vergessen sind natürlich der Wildhüter und sein Bär. Der Bär treibt gerne Schabernack mit den Passanten und den Zuschauern.
Ein langer Tag voller Freude
Eingestanden wurde bereits frühmorgens um 4:30 Uhr beim Restaurant Schafräti. Von da setzte sich der Tross in Bewegung. Der Weg führte über die Alpsteinstrasse in Richtung Waldstatt. In Waldstatt, bei Blumer Techno Fenster AG, hielt das Bloch für eine Znünipause an. Anschliessend ging es weiter Richtung Schönengrund, wo im Restaurant Ochsen die Mittagspause abgehalten wurde.
Schweiss, Pferdekraft und eine fröhliche Heimkehr
Über die Risi führte der Weg hinauf nach Schwellbrunn. Dieses ist eines der anstrengendsten Teilstücke, bei dem zur Unterstützung die Pferde eingespannt werden. Ab da hat der Bremser alle Hände voll zu tun. Entlang der Schwellbrunnerstrasse ging es schliesslich zurück nach Herisau. Auf dem Weg wurde trotz der anstrengenden Arbeit viel gelacht, geplaudert oder Bekannte wurden begrüsst, die am Strassenrand schon freudig den Bloch-Umzug erwarteten.
Bloch-Gant und Bloch-Ball
Gegen Abend traf der Bloch-Umzug wieder in Herisau ein. Nach dem wohlverdienten Znacht ging es zusammen mit den Abholmannschaften schliesslich Richtung Chälblihalle. Dort fand wie jedes Jahr auf dem Vorplatz die beliebte und vielbesuchte Bloch-Gant statt. Das Bloch wurde vor einem interessierten Publikum für 2280 Franken versteigert. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Versteigerung des Bloch-Talers. Dieser Silberling wird jeweils während des Bloch-Balls vom Schmied hergestellt. Das Ländlertrio Moosbuebe sorgte beim Bloch-Ball für die musikalische Unterhaltung. Bei viel Gesang, Tanz und einer ausgelassenen Stimmung wurde trotz des anstrengenden Tages noch bis in die frühen Morgenstunden zusammen gefeiert.