Michael Spari, wie verlief Ihr beruflicher Werdegang?
"Ich habe eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner absolviert und begann im Jahr 2014 bei der Zürcher Kies und Transport AG als Maschinist. Dort war ich hauptsächlich mit einem mobilen Brecher im Einsatz und fuhr direkt zu den Kunden, um Materialien vor Ort auf die passenden Korngrössen zu brechen. Ein besonderes Projekt führte mich für ein halbes Jahr zu Roche nach Basel, wo wir ein altes Gebäude abbrachen und das recycelte Material direkt in den Neubau integriert haben – Recycling am Bauplatz sozusagen."
Wie kamen Sie zur RCO?
"Nach meiner Rückkehr aus Basel wurde beschlossen, die mobilen Brecher stillzulegen und stattdessen die Anlage in Niederstetten zu errichten. So erhielt ich die Chance, bei der RCO als Mitarbeiter im Bereich Platz und Waage einzusteigen. Heute bin ich für die Materialannahme und den Waagebereich zuständig – eine Entscheidung, die sich für mich als absoluter Glücksfall herausgestellt hat."
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
"Einen wirklich „typischen“ Tag gibt es bei mir selten. Heute zum Beispiel waschen wir Aushubmaterial, eine Standardarbeit. Wenn viel Material angeliefert wird, besteht die Herausforderung darin, die Materialien korrekt zu lagern, damit sich unsere Abläufe nicht gegenseitig behindern."
Sie sind Recycling-Experte. Welche Entwicklungen sehen Sie in der Branche?
"Die Recyclingbranche wächst stetig, und das Thema Ressourcenschonung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Baustoffen. Immer mehr Unternehmen setzen auf RC-Beton, auch wenn es noch Vorbehalte gegenüber recyceltem Material gibt. Es braucht noch Zeit, aber wir arbeiten daran, die Vorteile von RC-Produkten bekannter zu machen."
Gab es besondere Erlebnisse bei der RCO, an Sie sich erinnern?
"Es kommt vor, dass Privatpersonen bei uns vorbeischauen, was ich immer sehr schön finde. Einmal kam eine Familie mit einem Kinderkübel und füllte schaufelweise Kies ins Auto – das hat fast einen halben Tag gedauert! Besonders ungewöhnlich war eine Lieferung alter Grabsteine. Das mag makaber klingen, aber das Material wird wiederverwendet, und das macht Sinn."
Was motiviert Sie in Ihrer Arbeit und was bereitet Ihnen am meisten Freude?
"Unser Team ist grossartig, und die Vielfalt der Aufgaben macht jeden Tag spannend. Ich schätze die Flexibilität und den direkten Kontakt zu den Kunden. Auch die Grösse und die Möglichkeiten, die das Unternehmen bietet, beeindrucken mich immer wieder. Wir planen, in naher Zukunft eigene Recyclisten auszubilden. Es ist ein breites, faszinierendes Berufsfeld, das immer mehr Menschen braucht, die in Kreisläufen denken."