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23.10.2024
25.10.2024 22:06 Uhr

RCO: Gleisschotter erhält ein zweites Leben

Hinter dem 2018 gegründeten RCO stehen die Holcim Kies und Beton AG sowie die Zürcher Kies und Transport AG. Bild: pd
Die Recycling Center Ostschweiz AG (RCO) war in den Sommermonaten im Herzen des Toggenburgs an einem zukunftsweisenden und nachhaltigen Infrastrukturprojekt für die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) beteiligt. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten auf der Bahnstrecke Herisau – Lichtensteig wurde das RCO beigezogen, um im Abschnitt Lichtensteig den alten Gleisschotter zu recyceln und aufzubereiten.
  • Die Südostbahn erneuert das Bahntrassee zwischen Herisau und Lichtensteig. Im Bild der Abschnitt bei Lichtensteig Bild: pd
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  • Der gereinigte Gleisschotter ist kaum von neuem Material zu unterscheiden. Bild: pd
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 «Die RCO AG hat sich als ein verlässlicher Partner etabliert, in dem sie den alten Gleisschotter in ihrer hochmodernen Anlage  aufbereitete und somit massgeblich zur Nachhaltigkeit und Effizienz unseres Infrastrukturprojektes beitrug», erklärt Joel Kanine von der Bauunternehmung Stutz AG. Er ergänzt: «Die Arbeiten liefen reibungslos, und das Endergebnis spricht für sich: Der aufbereitete Gleisschotter ist von neuem Material kaum zu unterscheiden, obwohl er jahrelang im Einsatz war.»

Die Anlage des RCO in Niederstetten ist die modernste Baustoffrecyclinganlage der Ostschweiz und für die Aufbereitung verschiedenster mineralischer Bauabfälle konzipiert. Bild: pd

Einblick in den Prozess

Gleisschotter ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Bahninfrastruktur. Er sorgt für die notwendige Stabilität des Gleistrassees, verteilt die Last der Züge gleichmässig und ermöglicht eine effektive Entwässerung. Doch auch der robusteste Gleisschotter kommt irgendwann an seine Grenzen und bedarf einer Generalüberholung. Im Zuge der Erneuerungsarbeiten der SOB wurde der alte Schotter aus der Gleistrasse entfernt, um ihn zu reinigen und wiederaufzubereiten. Der Prozess begann mit der Sammlung des Materials, das in diesem Fall aus dem Baustellenbereich Lichtensteig stammte. Anschliessend wurde der Gleisschotter zu den hochmodernen Anlagen des RCO transportiert, wo der eigentliche Recyclingprozess beginnt.
Hans Brugger, Betriebsleiter des RCO in Niederstetten/SG, erläutert den genauen Ablauf: «Nach der Anlieferung wird der Gleisschotter in unserer Anlage gründlich gereinigt. Wir entfernen alle Fremdstoffe wie Erde, Staub und sonstige Verunreinigungen. Nachher durchläuft das Material einen Sortierprozess, der die ursprüngliche Körnung wiederherstellt.» Das Ergebnis dieses aufwendigen Prozesses ist ein qualitativ hochwertiger, recycelter Gleisschotter, der den strengen technischen Anforderungen für die Wiederverwendung im Gleisbau entspricht. In der zweiten Augustwoche 2024 wurde das saubere Produkt wieder in die Bahnstrecke als Vorschotterung eingebracht, ein Schritt, der nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft ist, mit einer Beständigkeit für die nächsten ungefähr 30 Jahre.

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Der Beitrag des RCO

Hinter der Idee des RCO stehen die Holcim Kies und Beton AG sowie die Zürcher Kies und Transport AG, die das Unternehmen 2018 gegründet haben. Das Gleisschotter-Recycling für das SOB-Projekt ist nur ein Teil des umfassenden Engagements des RCO im Bereich des nachhaltigen Bauens. Das Unternehmen recycelt jährlich fast 200000 Tonnen Baumaterialien und schont damit Deponiekapazitäten. Die Anlage des RCO in Niederstetten ist die modernste Baustoffrecyclinganlage der Ostschweiz und für die Aufbereitung verschiedenster mineralischer Bauabfälle konzipiert. Dabei setzt das Unternehmen auf ein nassmechanisches Verfahren mit einer fortschrittlichen Bodenwaschanlage. Dies ermöglicht, Materialien von Misch- und Betonabbruch, Gleisschotter bis zu belasteten und unbelasteten Aushubmaterialien aufzubereiten, zu recyceln und als hochwertige neue Baustoffe wieder in den Hoch- und Tiefbau zurückzuführen.
Diese recycelten Materialien stammen aus Bau- und Rückbauprojekten in der Region und werden in der Anlage zu erstklassigen Baustoffen verarbeitet. Durch diesen innovativen Prozess trägt das RCO erheblich zur Verringerung des Bedarfs an Primärrohstoffen bei. In der Bauindustrie, wo die Skepsis gegenüber recycelten Baustoffen früher weitverbreitet war, hat sich inzwischen ein Umdenken vollzogen. Zunehmende Platzprobleme in Deponien und die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen machen das Recycling zu einer gefragten Lösung.

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Ein Modell für nachhaltiges Bauen

Die Herausforderungen für die Zukunft bleiben spannend, auch das RCO muss sich laufend anpassen. Hans Brugger erklärt: «Unser Ziel ist, dass wir in Zukunft auch jene Materialien verarbeiten können, die man heute bislang nicht reinigen kann. Denn die Art der abgebrochenen Objekte ändert sich ständig. Ein Haus der 60er Jahre ist anders gebaut als jene der 2000er Jahre. Die grösste Herausforderung ist, die Anlage auf diese Materialien auszurichten.» So bleibe man innovativ und wolle den Vorsprung unserer Technik behalten. Mit ihrer Arbeit zeigt das RCO tagtäglich, dass ökologisches Bewusstsein und wirtschaftliche Effizienz Hand in Hand gehen können.  

Kontakt
RCO Recycling Center Ostschweiz AG | 9524 Zuzwil
www.rcorecycling.ch

pd