Fast 200 Jahre Geschichte: Das Herisauer Kinderfest – früher Jugendfest genannt – existiert bereits seit 1837. Als eines der Highlights in der Herisauer Agenda erfreut es sich bis heute grosser Beliebtheit und gilt als Treffpunkt für alte, junge und wiederkehrende Herisauer/innen. Seit diesem Jahr ist Irene Hagmann, im sechsten Jahr Gemeinderätin in Herisau, Präsidentin der Kinderfestkommission. Sie übernahm das für sie ehrenvolle Amt von Nadja Rechsteiner: „Ich freue mich, dieses Amt übernehmen zu dürfen. Es ist ein tolles Fest, dass auch ich als Kind in bester Erinnerung habe.“ Für Hagmann ist es ein Höhepunkt in der Herisauer Agenda.
Generationen vereinen
„Es ist das schönste Fest, weil es wirklich alle Generationen vereint und zueinander bringt“, sagt sie. Über 1700 Kinder nehmen am Anlass teil. „Auch deren Verwandte, Eltern und Bekannte sind dabei. Ich kenne viele, die extra für das Kinderfest als Weggezogene an diesem Tag zurückkehren – ob mit oder ohne eigene Kinder.“ Sie selbst sei früher noch kinderlos am Abend nach der Arbeit gerne zum Festplatz gegangen. Die Arbeit in der Kinderfestkommission sei ebenso wertvoll und schön: „Wir sind ein eingespieltes Team und hochmotiviert – dann machen die Vorbereitungen gleich noch mehr Spass.“
Motto Bücherwelten
Seit 1978 läuft jedes Kinderfest unter einem bestimmten Motto, das die Schuleinheiten nach ihren eigenen Ideen umsetzen dürfen. Das diesjährige Thema lautet „Bücherwelten“: Gewählt wurde dieses aus zahlreichen Ideen, die an einem Wettbewerb gesammelt wurden. „Die Schulklassen durften ein beliebiges Thema mit Bildern darstellen. Die Kinderfestkommission hat dann aus allen Einsendungen die besten drei ausgewählt und prämiert.“ Gewonnen hat letztlich das erste Thema, welches nun auch als Leitfaden des diesjährigen Festes dient.
Interpretation offen
Wie genau die Klassen das Thema umsetzen, ist ihnen selbst überlassen. „Selbst wir von der Kommission wissen nicht, was die Kinder alles basteln, einstudieren oder wie sie auftreten werden – das macht das Ganze auch für uns sehr spannend“, sagt Hagmann und freut sich sehr auf den Festumzug und die Darbietungen auf dem Ebnet, die beide als traditionelle Punkte die bunten Highlights des Tages darstellen.
Kein Zmittag in Familien mehr
Bis zu Corona war es üblich, dass die 1700 Kinder des Festes zum Mittagessen bei privaten Familien bzw. in Restaurants untergebracht wurden. Seit Corona musste eine andere Lösung gefunden werden, die beibehalten wurde und damit die grösste Veränderung der Festorganisation ist: „Es ist schwierig geworden, so viele Kinder unterzubringen“, sagt Hagmann. Viele Mütter seien heute berufstätig und die meisten Familien könnten sich nicht mehrere Daten flexibel freihalten. „Die Verpflegung aller Kinder auf dem Festplatz am Ebnet ist daher eine optimale Lösung.“ Bereits am letzten Kinderfest hat man damit gute Erfahrungen gemacht.