Der vom Gemeinderat an die Stimmberechtigten verabschiedete Voranschlag 2024 der Erfolgsrechnung basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 4.2 Einheiten. Gegenüber dem Vorjahresbudget ist erneut ein Wachstum des Gesamtergebnisses zu verzeichnen; der Gesamtaufwand steigt um 2.74 % auf 23'105'038.66 Franken; der Gesamtertrag steigt um 2.41 % auf 22'254'224.69 Franken. Der für 2024 budgetierte Verlust von 850'813.97 Franken im Gesamtergebnis ist CHF 96'727’47 höher, wie jener des Voranschlags 2023. Für dieses - trotz erheblichen Sparmassnahmen - erneut gestiegene Defizit sind in erster Linie die überproportional gestiegenen Personalkosten bei den Lehrkräften sowie die zunehmenden behördlich angeordneten Fremdplatzierungen im Ressort Soziales verantwortlich. Der Fehlbetrag von 850'814 Franken kann über das Eigenkapital gedeckt werden. Dank komfortablem Eigenkapitalpolster von rund 10.7 Millionen Franken kann der erwartete Rückschlag problemlos aufgefangen werden. Der Abbau des Eigenkapitals im budgetierten Rahmen ist verantwortbar.
Kostentreiber
Der gesamte Personalaufwand fällt mit 10.075 Millionen Franken um rund 700'000.00 Franken höher aus als im Voranschlag 2023. Davon fallen rund 220'000.00 Franken Personalmehrkosten im Wohn- und Pflegezentrum an. Dies infolge höherer Pflegebedürftigkeit der Bewohner, was mehr und vor allem qualifizierteres Personal erfordert. Im Bildungswesen muss mit einer Zunahme der Lohnkosten in der Höhe von rund CHF 370'000.00 gerechnet werden. Nebst höheren Schülerzahlen sind für diese Mehrkosten im 2024 vor allem die Änderungen des Volksschulgesetzes und der Besoldungsverordnung für Lehrpersonen verantwortlich. Weitere CHF 60'000.00 resultieren aus einer vorübergehenden Stellenaufstockung im Forstbetrieb. Die verbleibenden Personalmehrkosten von rund CHF 40'000.00 sind für den Teuerungsausgleich sowie individuelle Lohnanpassungen beim Hauswarts-, Bauamts-, Forst- und Verwaltungspersonal budgetiert. Weiter haben sich die Kosten für Massnahmen von behördlich verordneten Fremdplatzierung vervierfacht und erhöhen sich von CHF 110'000.00 im 2023 um CHF 320'000.00 auf CHF 430'000.00 im Voranschlag 2024. Weitere Mehrausgaben sind bei der aufgrund der demographischen Entwicklung jährlich ansteigenden Beiträge an die Pflegefinanzierung zu erwarten. Aufgrund der erwähnten erheblichen Aufwandsteigerungen hat der Gemeinderat die Sparschraube nochmals erheblich angezogen. Insbesondere sind dazu Einsparungen beim Unterhalt von Liegenschaften und Strassen der Gemeinde zu nennen. Bei den Steuern kann nur mit einer geringfügigen Steigerung der Einnahmen gerechnet werden, welche nicht Schritt halten mit den teuerungsbedingten Mehrausgaben. Gestützt auf den Stand der Steuereingänge per dato, sowie die Empfehlung des Kantons erscheint der budgetierte Steuerertrag von gesamthaft 7'271'000 Franken - Mehreinnahmen gegenüber Vorjahresbudget von rund 100'000.00 Franken - zurückhaltend, aber realistisch. Im 2024 sind aufgrund der Teilrevision des kantonalen Steuergesetzes gewisse Steuerausfälle in Kauf zu nehmen. Dies sind bei den natürlichen Personen höhere Steuerabzüge für Versicherungsprämien, bei den juristischen Personen werden die Gewinnsteuern zwischen Kanton und Gemeinden neu hälftig geteilt (bisher erhielten die Gemeinden 55 % und der Kanton 45%). Weiter wird die kantonale Steuerverwaltung aufgrund der gestiegenen Teuerung bei der Einkommenssteuer der natürlichen Personen für den Ausgleich der kalten Progression die Tarifstufe anpassen. Dazu kommt, dass im 2024 letztmals eine nur noch geringfügige Auszahlung von CHF 26'000.00 zur Kompensation der durch die Steuergesetzrevision 2020 resultierenden Mindererträge fliesst (Abfederungsmassnahme 2021 bis 2024).
Exogene Kosten
Folgende Gemeindeanteile sind budgetiert: Für die Ergänzungsleistungen zur AHV und IV 438‘900.00 (438‘000.00) Franken; für den öffentlichen Verkehr 343‘500.00 (347‘500.00) Franken; für die Pflegefinanzierung 420‘000.00 (405‘000.00) Franken; für die kantonale Spitex 188‘000.00 (196‘000.00) Franken; für die Beratungsstelle für Flüchtlinge 69'300.00 (83‘300.00) Franken; für die Führung der gemeinsamen regionalen Berufsbeistandschaft Hinterland 161'500.00 (149‘200.00) Franken. Bei diesen Gemeindeanteilen von 1.62 Millionen Franken handelt es sich um die wesentlichsten exogenen Kosten, welche die Gemeinde nicht beeinflussen kann und sich auf eine übergeordnete Gesetzesgrundlage stützen. Die Summe dieser exogenen Kosten liegt im Rahmen des Vorjahresbudgets (in Klammern).
Netto-Investitionen von 1.065 Millionen Franken
Der Blick in die Investitionsrechnung zeigt, dass sich die veranschlagten Investitionen im 2024 analog 2023 auf dem üblichen Niveau von plus/minus einer Million Franken bewegen. Im 2024 sind folgende wesentlichen Investitionen geplant: Sanierung Eggstrasse mit 500'000.00 Franken; Ausbau Gerenstrasse mit 180'000.00 Franken; weiter hat der Forstbetrieb den Ersatz des Traktors veranschlagt mit 300'000.00 Franken und die Feuerwehr den Ersatz des Mannschaftsbusses mit 85'000.00 Franken. Die geplanten Netto-Gesamtinvestitionen in der Höhe von 1.065 Mio. Franken sind notwendig und begründet sowie verantwortbar hinsichtlich der Höhe des Eigenkapitals.
Abschreibungen
Die Abschreibungen erfolgen linear ab Nutzungsbeginn über die festgelegte Nutzungsdauer des nach den neuen Kriterien bewerteten Verwaltungsvermögens und sind für 2024 mit CHF 1'106'400.00 Franken veranschlagt. Das abzuschreibende Verwaltungsvermögen betrug per 31. Dezember 2022 rund 17.6 Millionen Franken.
Aufgaben- und Finanzplan
Zum vierten Mal liegt im Kontext des Voranschlags der Aufgaben und Finanzplan (AFP) vor, gestützt auf das erstellte Legislaturprogramm 2023-2027 sowie die beschlossenen Legislaturziele. Der AFP wird nun für die Jahre 2025 bis 2027 angepasst. Aufgrund des grossen Umfangs wird der AFP nicht in die Voranschlag-Broschüre integriert, sondern kann ab Mitte November 2023 von der Gemeindewebsite heruntergeladen werden.