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20.07.2023
20.07.2023 14:46 Uhr

Rückgang der Bautätigkeit zwingt Arbonia zu Sparmassnahmen

Arbonia Corporate Center in Arbon. Bild: Arbonia AG
Wie die Arbonia AG mitteilt, führte der Rückgang der Bautätigkeit in ihren Kernmärkten zu stark rückläufigen Volumen bei Heizkörpern, Innentüren und Duschabtrennungen. Das Unternehmen hat deshalb Sparmassnahmen eingeleitet, die zum Abbau von bis zu 600 Stellen und Einmalkosten von bis zu CHF 15 Mio. führen. Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit wird zudem die Designheizkörperproduktion von Dilsen (Belgien) nach Stříbro (Tschechien) verlagert.In der Schweiz sind keine Entlassungen vorgesehen.

In der Medienmitteilung der Arbonia AG vom 20. Juli 2023 heisst es dazu:

Die historisch hohen Baukosten sowie die gestiegenen Zinsen bei stabilen Mieten in unseren Märkten, insbesondere Deutschland, Benelux und Osteuropa, haben zu einem Einbruch der Baugenehmigungen sowie in Folge der Bau- und Renovationstätigkeit geführt. Dies vor dem Hintergrund einer historisch hohen Nachfrage nach Wohnraum und des notwendigen energetischen Umbaus der vorhandenen Gebäudesubstanz zur geforderten Senkung der CO2-Emissionen.

Während die Volumen bei den Heizkörpern im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zu dem starken ersten Halbjahr 2022 rückläufig waren und somit ein Umsatzrückgang von 12.1% auf CHF 303.3 Mio. (Vorjahr CHF 344.9 Mio.) resultierte, konnte die Division HLK die Profitabilität zur Vorjahresperiode in absoluten wie auch relativen Zahlen, von 8.0% auf 9.4%, trotz negativer Währungseffekte, steigern. Kompensierend zum Volumenrückgang bei den Heizkörpern wirkte die hohe Nachfrage nach Wachstumsprodukten, wie beispielsweise die Wärmepumpe.

Auch die Division Türen litt im ersten Halbjahr 2023 bei den Standardprodukten Innentüren und Duschabtrennungen unter einem Volumenrückgang und negativen Währungseffekten, so dass der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 6.5% auf rund CHF 265.6 Mio. (Vorjahr CHF 284.2 Mio.) tiefer ausfiel. U.a. aufgrund einmaliger Mehrbelastung bei den Energiekosten und negativer Währungseffekte kommt dieEBITDA-Marge von 10.7% auf 8.0% zu liegen.

Sparmassnahmen eingeleitet

Die Arbonia hat Sparmassnahmen eingeleitet, die zum Abbau von bis zu 600 FTEs und Einmalkosten von bis zu CHF 15 Mio. führen, welche im zweiten Halbjahr 2023 erfasst werden und in Folge jährliche NettoEinsparungen von CHF 10 – 12 Mio. ergeben.

Das Gesamtjahr 2023 wird infolge massiver, u.a. politischer, Verwerfungen für die Bau- und Bauzulieferindustrie anspruchsvoll bleiben. Vor diesem Hintergrund kann die Arbonia aufgrund der nicht vorhersehbaren Volumenentwicklungen in beiden Divisionen zum zweiten Halbjahr 2023 keine belastbare Prognose mehr abgeben.

Trotzdem zuversichtlich

Trotz der herausfordernden konjunkturellen Lage ist die Arbonia zuversichtlich, für das Jahr 2023 wie im Rahmen der Mittelfristziele kommuniziert, einen deutlich positiven Free Cashflow ausweisen zu können. Die Arbonia ist nach wie vor überzeugt, die für das Jahr 2026 veröffentlichten Mittelfristziele mit einem organischen Wachstum von durchschnittlich 5% sowie einer EBITDA-Marge von >12.5% bei der Division HLK respektive einer EBITDA-Marge von >15% bei der Division Türen zu erreichen. Einhergehend mit einer bereits am Investorentag 2021 angekündigten tieferen Investitionsquote von 4 – 5% wird sich der ab dem Jahr 2023 positive Free Cashflow kontinuierlich steigern.

Diese Erwartung wird durch positive Einflussfaktoren unterstützt: Die langfristig intakte und hohe Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere auch der Bedarf an Sozialwohnungen, die aufgestaute ordentliche Neubauaktivität und Bestandesrenovation sowie zusätzlich die energetische Ertüchtigung von Wohnraum zur CO2-Einsparung.

ARBONIA

Die Arbonia ist ein fokussierter Gebäudezulieferer mit zwei Divisionen, die in den Bereichen Raumklima (Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik) und Innentüren aus Holz und Glas tätig sind. Das an der SIX Swiss Exchange kotierte Unternehmen ist weltweit mit eigenen Vertriebsgesellschaften sowie mit Vertretungen und Partnern in über 70 Ländern aktiv. Die Hauptproduktionsstätten befinden sich in der Schweiz, Deutschland, Tschechien, Polen, Serbien, Italien und Belgien. Insgesamt sind in der Arbonia Gruppe rund 6'400 Mitarbeitende beschäftigt.

pd. / jg