Der Schauspieler Hans-Peter Ulli ist in Zürich geboren, lebte in Österreich und Italien und seit 1996 in der Ostschweiz. Immer wieder hat er sich mit seiner amerikanischen Ehefrau, Freunden und Bekannten unterhalten, was wir eigentlich mit dem Wort «Heimat» verbinden. Ist es der Ort, an dem man geboren und aufgewachsen ist? Ist es der Ort an dem man sich sicher und behütet fühlt? Ist es die Familie, das Essen, die Landschaft, die Geschichte? Oder ist es einfach ein schwer fassbares Gefühl, das ganz tief von Innen kommt und durch sehr individuelle Dinge anklingt? Vor drei Jahren hat Hans-Peter Ulli begonnen die Essenz all dieser Gespräche und Gedanken in ein Theaterstück zu giessen, welches nun nach einem intensiven Schreibprozess seine Uraufführung im Kleintheater Stuhlfabrik Herisau hat.
Ein Theaterstück, welches in seiner melancholisch komischen Weise versucht, die ZuschauerInnen zu berühren. Ein Theaterstück, welches keine abschliessenden Antworten liefert, doch zum Nachdenken über das eigene Gefühl von «Heimat» Anlass geben soll. Zahlreiche Stiftungen, Privatpersonen und Firmen unterstützen das Projekt finanziell und ideell.
Zum Stück
In einem alten Bahnhofbuffet irgendwo in der Ostschweiz bewirtet die bodenständige Dora ihre Gäste. Ihre Spezialität ist ihr Schüblig mit Härdöpfelsalat, dessen Zutaten so geheim sind wie das Rezept des Appenzeller Käses. Zu ihren Stammgästen gehören der 67-jährige Bruno, ein Schriftsteller und Querdenker und der 40-jährige Keylam, ein Strassenkünstler und Weltenbummler mit irischen Wurzeln. Beide haben hier im «Bahnhöfli» ihre Heimat gefunden. Als die Gemeinde beschliesst den Mietvertrag nicht zu verlängern gehen die beiden auf die Barrikaden, um das Bahnhöfli zu retten. Doch Dora hat andere Pläne.