Was ist eine Tracht und wann wird sie heute getragen?
Als Trachten wird jedes Teil, welches sich aus modischen oder traditionellen Gründen am Körper des Trägers befindet, beschrieben. Dazu gehören Kleidung, Schmuck, Frisuren, Make-up, Accessoires und spezielle Abzeichen. Als kulturelles Kleidungsstück werden sie heute überwiegend auf Festen oder im Tourismus getragen.
In der Schweiz lassen sie sich vermehrt bei Veranstaltungen von Trachtengruppen wiederfinden. Als Freizeitgestaltung kümmern sich die einzelnen Gruppen um die Planung und Umsetzung spezieller Feste. Auf diesen werden jährlich Volkslieder gesungen und getanzt. Besonders bekannt ist die Züri-Wiesn, das eidgenössische Trachtenfest und das fünf Jahre stattfindende schweizerische Trachtenchortreffen. Besonders traditionelle Familien tragen sie zudem weiterhin zu familiären Veranstaltungen wie Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Trauerzeiten. Die üblichsten Farben der Trachten sind dabei rot, blau, grün, braun und schwarz.
Massgeschneiderte Kleider aus der Heimat
In der früheren Modewelt galt die Devise „massgeschneidert statt massenproduziert“. Standard- und Konfektionsgrössen gab es noch nicht. Jede Tracht wurde individuell geschneidert, sodass der Träger sie lebenslang tragen kann. Die damaligen Schneider setzten dabei einen besonders hohen Wert auf die Qualität der Materialien. Je nach Anwendung mussten die Materialien ihre Träger vor verschiedenen Einflüssen schützen.
Der Umschwung zur Massenproduktion startete mit der industriellen Epoche, in welcher selbst gemachte Kleider immer seltener wurden. Um ein passendes Stück für jeden zu gewährleisten, wurden verschiedene Grössentabellen erstellt. Diese variieren von Land zu Land. In der Schweiz sowie in ihren Nachbarländern Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien, Dänemark und in den Niederlanden setzt man auf dieselben Massangaben. Wer seine Masse genau kennt, kann heute, ohne jedes Kleidungsstück probieren zu müssen, schnell und sicher einkaufen.