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Ausland
09.12.2022

Wahlausgang ist gut für den Zusammenhalt

Der Politgeograf Michael Hermann, Geschäftsführer des Forschungsinstituts Sotomo, ist nicht der Meinung, dass die Städter die Randregionen dominieren. (Archivbild) Bild: KEYSTONE/ANTHONY ANEX
Bundesratswahlen – Politikerinnen und Politiker aus grossen Städten haben es laut dem Politgeografen Michael Hermann in der nationalen Politik schwerer als jene aus ländlichen Regionen. Entsprechend seien die Hürden von Städtern auf dem Weg in den Bundesrat höher.

Egal aus welcher Partei die Politikerinnen und Politiker stammten, sie würden systematisch mit der rot-grünen Politik assoziiert, die in den Schweizer Grossstädten dominiere. Das Parlament sei dagegen bürgerlich geprägt, sagte Hermann gegenüber den Tamedia-Zeitungen.

Mit der Wahl in den Bundesrat verschiebe sich der Lebensmittelpunkt aller Regierungsmitglieder nach Bern. Damit veränderten sich auch deren Perspektiven. Einmal im Amt bekämen sie die Probleme der Städte direkt mit und könnten diese darum auch besser verstehen.

Im Bundesrat dominierten Vertreter der strukturschwachen Schweiz. Deren politische Differenz zur urbanen Schweiz sei gross. Doch nicht entlang des Links-Rechts-Schemas, sondern quer durch alle Parteien.

Umfragen des Instituts Sotomo, dessen Geschäftsführer Hermann ist, zeigten, dass sich die Landbevölkerung von den Städten dominiert fühlten. Obwohl dies überhaupt nicht der politischen Realität entspreche. Die Städte dominierten jedoch ausserhalb der Politik.

Trends würden von der urbanen Bevölkerung gesetzt. Medial stünden die Städte sehr viel stärker im Fokus als die Randregionen. Fast alle wirtschaftlichen Entscheide fielen in den Städten. Die jüngsten Wahlen in den Bundesrat seien gut für den Zusammenhalt der Schweiz.

Keystone-SDA