In der Hitparade der Schweizerlieder steht Mani Matters «Zündhölzli» hoch oben. Aber er besingt auch viele andere unvergessliche Situationen: Das Dorftheater in Nottiswil, bei dem der Wilhelm Tell zur Schlägerei eskaliert, die Leute, die im Zug sitzen und sich streiten, ob der Blick nach vorn oder der zurück der rechte sei, das Babettli und der Hansjakobli, die von oben und von unten mit dem Chuchitaburettli lärmen, der Sonntagsmaler, dem die Kuh aus seinem Bild läuft, und viele andere. Diese einfachen Lieder wären nicht möglich geworden, hätte nicht Matter in seinen Tagebüchern mit den ganz grossen Fragen des Lebens gerungen. Die Chansons sind anschauliche Bilder für das, was zu allen Zeiten an allen Orten die Menschen umtreibt. Und Matter fragt sich: Was ist nötig, damit es gut kommt mit uns Menschen? Damit nicht am Ende die Dummheit siegt? Oder noch schlimmer: Damit nicht nur Gier und Gleichgültigkeit übrigbleiben?
Matter hatte die Antwort nicht gefunden, als sein früher Tod ihn aus dem Schaffen riss. Doch er war bis zuletzt überzeugt, dass es sich lohnt, diesen grossen Fragen nachzugehen. Er hat mit so viel Lust gesungen von den vielen Schwierigkeiten, die sich uns dabei in den Weg stellen, und hat sich von seiner Sprachkunst, vom Reim und Rhythmus tragen lassen zu immer neuen Entdeckungen, weil er daran geglaubt hat, dass das Leben trotz allem liebenswert ist.