Verkehrssituation wird stark verbessert
Die Verlegung des Kreisels löst die Verkehrssituation, die bisher «sehr unglücklich» ausgesehen habe, sagt Ueli Schmid. Der bestehende Kreisel am Bahnhof wurde einst als Provisorium erstellt und erfüllt weder die Strassenbaustandards noch die Sicherheitsanforderungen. Ausserdem mussten bisher alle von der Industrie her kommenden Verkehrsteilnehmenden den Umweg über den Bahnhof machen, um zur Bahnhofs- oder Gossauerstrasse zu gelangen. Zudem hatte die bestehende Infrastruktur ohnehin grossen Sanierungsbedarf im Rahmen von sieben bis acht Millionen Franken. Die Verschiebung des Kreisels ist auch eine wichtige Voraussetzung für das Projekt Bahnhof Herisau.
Mit der Neugestaltung erhält einer der meistfrequentierten Orte in Herisau ein neues Gesicht. Schon heute kann man sich nur noch schwer vorstellen, wie der Knoten Bahnhofstrasse vor Beginn der Hauptarbeiten ausgesehen hat. So musste im vergangenen Jahr in einem Teil der Baustelle für die Verlängerung des Eisenbahntunnels eine grosse Grube ausgehoben werden. Dieses Jahr konnte dieser Aushub verwendet werden, um die Mühlestrasse auf das Niveau der übrigen Strassen zu heben und den Standort des Kreisels aufzuschütten.
Bauen im Zentrum ist eine Herausforderung
Eine solch grosse Baustelle mitten im Zentrum bringt laut Ueli Schmid besondere Herausforderungen. Die Bahnlinie darf nicht beeinträchtigt werden, die Platzverhältnisse sind beengt. Um die Sicherheit zu gewährleisten, werden der Eisenbahntunnel sowie die Gebäude rund um die Baustelle – viele davon stehen unter Schutz – permanent auf Erschütterungen und Verschiebungen überwacht. Schmid ist sich bewusst, dass die Bauarbeiten für die Anwohnerinnen und Anwohner erhebliche Immissionen verursachen. «Ich bin dankbar für das Verständnis, das uns entgegengebracht wird.»
Die Beeinträchtigungen werden so gering wie möglich gehalten und die Bauarbeiten nach Möglichkeit optimiert. So wurden im vergangenen Herbst, während der Totalsperrung der Bahnlinie, die Erstellung der Tunnelfundamente für die Verlängerung des Eisenbahntunnels kurzfristig vorgezogen. «Damit können wir auf 30 bis 40 Arbeitseinsätze während der Nacht verzichten», sagt Ueli Schmid. Auch die Aushubarbeiten für die Tunnelverlängerung fanden während der Totalsperre statt. Somit bleiben insgesamt noch rund drei Wochen, während denen die Arbeiten auch nachts laufen.