Ehammer darf gleichwohl zufrieden sein. Nach Silber an der Hallen-WM in Belgrad im Fünfkampf und der genialen WM-Bronze im Weitsprung von Eugene holte er heuer beim dritten Grossanlass die dritte Medaille - und beim dritten Zehnkampf den dritten Schweizer Rekord.
So lief's
520 Punkte Rückstand hatte Niklas Kaul, Weltmeister von Doha 2019, nach 8 Disziplinen auf den scheinbar sicheren Sieger aus dem Appenzell. Doch mit 76,05 m im Speer (Ehammer 53,46) und 4:10,04 Minuten über 1500 m (4:48,72) schaffte Kaul die Wende. Er siegte mit 8545 Punkten, Ehammer musste sich mit Silber und dem Schweizer Rekord (8468) begnügen. Um die Marke von 8500 Punkten zu knacken, wären 4:43,64 Minuten gefragt gewesen.
Ehammer war mässig in den zweiten Tag gestartet. 13,75 Sekunden im Hürdensprint und insbesondere schwache 34,92 m mit dem Diskus liessen die Konkurrenten hoffen. Als Ehammer dann mit dem Stab eine persönliche Besthöhe von 5,20 m meisterte (die zweite PB nach 2,08 im Hochsprung), schien das Pendel definitiv auf die Seite des Schweizers auszuschlagen. Doch Kaul nutzte die kleinen Schwächephasen des Leaders eiskalt aus.